Der bekannte Street-Art-Künstler AKUT hat ein riesiges Graffiti an einer Hauswand in der Schertlinstraße 8 im Antonsviertel gestaltet, um auf die schrecklichen Folgen von Bombenangriffen auf die Zivilbevölkerung aufmerksam zu machen. Er unterstützt damit die Kampagne „Stop Bombing Civilians“ der Hilfsorganisation Handicap International (HI). Eingeweiht wurde das Graffiti am Donnerstag, 11. Mai 2023, von Bürgermeisterin Martina Wild. Das Graffiti auf der Hauswand zeigt riesige Hände, die Menschen, die besondere Hilfe benötigen, vor Bomben schützen.

Die Vereine Handicap International e.V. und die Bunten e.V. sowie der Künstler AKUT (Falk Lehmann) wollen mit dem Kunstprojekt darauf aufmerksam machen, dass jährlich Zehntausende Zivilist*innen bei Bombardierungen getötet oder verletzt werden – in der Ukraine, Jemen, Sudan, Afghanistan und vielen anderen Ländern. Explosivwaffen fordern täglich neue Opfer und führen zu verheerender Zerstörung von ganzen Städten. Auch nach einem Angriff oder Konflikt verhindern explosive Kriegsreste eine sichere Rückkehr der Zivilbevölkerung, da Blindgänger noch jahrelang gefährlich sind.
Das Graffiti kann im Antonsviertel, Schertlinstraße 8, jederzeit besichtigt werden.
Bürgermeisterin Martina Wild: „Dieses Graffiti erinnert uns daran, was wir verlieren können, wenn wir unsere Werte nicht schätzen, schützen und verteidigen. Wir müssen uns immer ins Gedächtnis rufen, dass Frieden unser höchstes Gut ist, und dass wir alles tun müssen, um ihn zu bewahren. Gerade in der Friedensstadt Augsburg haben wir eine besondere Verpflichtung, um uns für den Frieden einzusetzen. Und gleichzeitig gilt es, auch einen Blick auf die katastrophalen Folgen von Bombenangriffen auf die Zivilbevölkerung zu richten. Ich danke Handicap International und AKUT für die Initiative und gute künstlerische Umsetzung.“
Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International Deutschland, schilderte die verheerenden Auswirkungen von Explosivwaffen in Wohngebieten und wies darauf hin, dass 90% der Opfer von Angriffen mit Explosivwaffen aus der Zivilbevölkerung kommen. „Wir wollen mit unserer Kampagne „Stop Bombing Civilians“ darauf aufmerksam machen, dass sich die internationale Staatengemeinschaft mehr für die Opfer und für die Entminung von bombardierten Gebieten einsetzen muss. Diese menschenverachtenden Bombardierungen der Zivilbevölkerung müssen beendet werden,“ betonte Fischer.
Künstler AKUT: Durch Aufklärung der Zivilbevölkerung ein Bewusstsein für den dringend notwendigen Schutz eben jener in Kriegsgebieten zu schaffen und konsequent Maßnahmen auf politischer Ebene zu erwirken, ist eine Mammutaufgabe, für die es nahezu Superheldenkräfte braucht. Wenn ich einen kleinen Teil beitragen kann, ist es mir Bedürfnis und Ehre zugleich, durch meine künstlerische Arbeit einen anderen Zugang zur schweren Thematik zu gewähren. Ich denke, dass wir unsere Augen nicht vor belastenden Realitäten verschließen, sondern diese in unser Leben integrieren sollten, um uns unserer Privilegien bewusst zu bleiben.