Der Hochwasserschutz im Günztal nimmt weiter Gestalt an: Mit dem symbolischen Spatenstich in Sontheim hat Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber den Bau des vierten von insgesamt fünf geplanten Hochwasserrückhaltebecken offiziell gestartet. Es ist ein zentraler Schritt in einem der größten Schutzprojekte gegen Hochwasser in Bayern.
„Hochwasserschutz ist für die Sicherheit der Menschen vor Ort von entscheidender Bedeutung. Heute startet entlang des längsten Bachsystems in Bayern die nächste große Etappe zum Schutz vor Hochwasser“, betonte Glauber beim Spatenstich.
Lehren aus dem Juni-Hochwasser 2024
Das verheerende Hochwasser im Juni 2024 hat eindrücklich gezeigt, wie dringend solche Maßnahmen sind. Auch das Günztal war stark betroffen. Minister Glauber unterstrich daher die Bedeutung des Projekts:
„Das Juni-Hochwasser 2024 hat auch im Günztal eindringlich gezeigt, wie gravierend die Folgen eines Hochwassers für die Menschen sind. Solche Ereignisse müssen bestmöglich verhindert werden.“
Mit dem neuen Rückhaltebecken in Sontheim will man ein weiteres entscheidendes Ziel erreichen:„Unser Ziel ist klar: Wir wollen das gesamte Günztal vor großen Hochwasserereignissen schützen. Mit dem neuen Rückhaltebecken steuern wir das nächste entscheidende Etappenziel zum Hochwasserschutz im Günztal an.“
Schutz für Generationen: 75 Millionen Euro für langfristige Sicherheit
In Sontheim sollen künftig 1,35 Millionen Kubikmeter Wasser bei Hochwasserereignissen zurückgehalten werden. Die Investition für dieses Bauwerk beläuft sich auf rund 75 Millionen Euro. Das Projekt ist Teil eines umfassenden Plans, der bis 2030 abgeschlossen sein soll.
„Mit einer Investition von rund 75 Millionen Euro wird die Region künftig vor einem hundertjährlichen Hochwasser geschützt“, so Glauber.
Insgesamt werden nach Abschluss aller fünf Rückhaltebecken rund 7,5 Millionen Kubikmeter Rückhaltevolumen im Oberlauf der Günz erreicht.
Gemeinschaftsprojekt mit Weitblick
Der Hochwasserschutz im Günztal wird durch den kommunalen Zweckverband “Hochwasserschutz Günztal” umgesetzt. Drei Becken in Eldern, Engetried und Frechenrieden sind bereits in Betrieb. Der Bau des fünften Beckens ist ab 2027 in Westerheim geplant.
Zusätzlich zum Rückhalt werden auch ökologische Maßnahmen an der Günz und ihren Zuflüssen umgesetzt – ebenso wie innerörtliche Schutzmaßnahmen in gefährdeten Gemeinden.
Der Zweckverband sichert den Betrieb der fünf Hochwasserrückhaltebecken langfristig – auf einen Zeitraum von 100 Jahren.


