Der Sommer ist da! Und mit ihm eine Reihe an Festen und Empfängen, die meine vollen Arbeitswochen aus allen Nähten platzen lassen. Die daraus entstehende, für den Juli typische Hektik hat für mich paradoxerweise eine gewisse Leichtigkeit, denn ich zehre noch lange von den vielen Begegnungen, Gesprächen und Impulsen, die sich hierbei ergeben. Das Grande finale zum Ende des Monats gab der Stadtrat mit einem über neunstündigen Sitzungsmarathon, in dem wir für einige Projekte die Weichen stellen konnten.

Kv Terminal 31
Zahlreiche Termine, hier der Spatenstich des neuen KV-Terminals im GVZ Augsburg, für OB Weber | Foto: Wolfgang Czech

Ein zentrales Thema im Stadtrat waren die drastischen Kostensteigerungen im Bausektor, die Augsburg vor eine besondere Herausforderung stellen. In der öffentlichen Diskussion dreht sich die Empörung allerdings fast ausschließlich um die Kostensteigerung bei der Sanierung und Weiterentwicklung des Staatstheaters. Deshalb möchte ich dieses Thema hier noch mal gesondert beleuchten.

Immer wieder fallen in den Diskussionen Begriffe wie „Luxusbauten”, „für Eliten” oder die „High Society”. Meine Vision ist aber eine ganz andere: Das Staatstheater ist als kulturelle Begegnungsstätte ein integraler Bestandteil unserer stolzen Stadt, der eine immense Bedeutung für ein gelingendes Miteinander innerhalb unserer Stadtgesellschaft hat. Ein Miteinander, das wir im Hinblick auf die vielen Krisen und Konflikte unserer heutigen Zeit und für die Zukunft so dringend brauchen. Ein Miteinander, das nur gelingen kann, wenn Orte zur Verfügung gestellt werden, die Begegnung und Austausch unterschiedlichster Menschen ermöglichen. Denn nur durch Begegnung und Austausch kann ich andere Ansichten und Lebensentwürfe verstehen, kann ich mich öffnen für mir vielleicht fremde Werte, kann Verständnis aufbringen für die Probleme und Herausforderungen, die mich nicht direkt betreffen, kann begreifen, was Menschen um mich brauchen. Und nur durch gegenseitiges Verständnis und Empathie sind wir bereit zu handeln und schaffen, dass Miteinander in unserer Stadtgesellschaft keine leere Formel, sondern gelebter Alltag ist.

Ein besonderes Symbol für ein gelebtes friedliches und gleichberechtigtes Miteinander in Augsburg ist die Friedenstafel auf dem Rathausplatz am 8. August im Rahmen des Hohen Friedensfestes. Ich lade Sie ein, besonders an diesem Tag mit offenen Augen und Ohren unsere lebens- und liebenswerte Stadt und Stadtgesellschaft zu feiern.

Und wenn auch inhaltlich etwas weiter entfernt, so doch auch ein Schauplatz für ein gelebtes, buntes und fröhliches Miteinander: Der Herbstplärrer öffnet vom 23. August bis zum 8. September wieder seine Pforten.

Ich freue mich, Sie dort oder auf einer anderen Veranstaltung zu sehen und das Miteinander unserer Stadtgesellschaft weiter zu stärken.

Herzliche Grüße

Ihre Eva Weber

Eva Weber ist seit Mai 2020 Oberbürgermeisterin der Stadt Augsburg. Seit Mai 2014 veröffentlicht sie eine regelmäßige Kolumne exklusiv bei Presse Augsburg.