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Helikoptereinsatz für den Vogelschutz im Landkreis Augsburg

Mitarbeiter der LEW Verteilnetz GmbH (LVN) waren Dienstag und Mittwoch, den 22. und 23. Oktober, im Einsatz, um gemeinsam mit einer externen Montagefirma an mehreren Teilabschnitten der 110-kV-Freileitung zwischen Balzhausen und Dinkelscherben spezielle Vogelschutzmarkierungen anzubringen. Die Markierungen sind wichtig, um Freileitungen für Vögel sicherer zu machen. Sie reduzieren in Gebieten mit besonders starkem Vogelzug die Kollisionsgefahr für die Tiere.

Zur Montage von Vogelschutzmarkierungen wurde die Stromleitung mit dem Helikopter angeflogen. Vom Hubschrauber aus brachte ein Monteur dann im Abstand von rund 25 Metern am obersten Blitzschutzseil der Freileitung Markierungen an. Diese bestehen aus 30 x 50 Zentimeter großen, schwarz-weißen Kunststofflamellen, die sich im Wind bewegen. Die Montage der Marker erfolgte von einem seitlich am Helikopter angebrachten Arbeitssitz aus. Dabei hängte der Monteur die Kunststofflamellen am Blitzschutzseil ein und befestigte sie im Anschluss mit einer Aluminium-Spirale. Insgesamt wurden an dem Leitungsabschnitt zwischen Balzhausen und Dinkelscherben etwa 238 Vogelschutzmarkierungen angebracht.

Helikoptereinsatz Für Den Vogelschutz Im Landkreis Augsburg
Vogelschutz in luftiger Höhe: insgesamt 238 Markierungen wurden zwischen Balzhausen und Dinkelscherben an der Hochspannungsleitung angebracht (Foto: LEW / Michael Hochgemuth).

Die Vogelschutzarbeiten fanden im Rahmen der Erneuerungsmaßnahmen an der Leitung statt. Den Großteil der Marker konnte die Montagefirma bereits Ende September anbringen. Um nahe der Leitung wachsenden Mais nicht durch den Abwind des Hubschraubers zu beschädigen, hat LVN die restlichen Arbeiten erst jetzt durchgeführt. Da der Mais inzwischen abgeerntet ist konnten Flurschäden so verhindert werden. LVN hat insgesamt 66.000 Euro in die Maßnahme investiert.

Netzkunden in der Region merkten von den Arbeiten nichts. Zwar wurde die Leitung für die Dauer der Arbeiten abgeschaltet, doch die Stromversorgung war durchgehend über andere Leitungen gewährleistet.

So funktioniert das Stromnetz in Deutschland

Das deutsche Stromnetz ist unterteilt in Übertragungsnetze (Höchstspannung) und Verteilnetze (Hochspannung, Mittelspannung und Niederspannung). LEW Verteilnetz ist Verteilnetzbetreiber im Südwesten Bayerns.

Die oft als „Stromautobahnen“ bezeichneten Übertragungsnetze dienen zur europaweiten Übertragung des Stroms. Sie nehmen Strom aus Großkraftwerken oder in den Verteilnetzen dezentral erzeugten Strom auf und transportieren diesen mit einer Höchstspannung von 380 Kilovolt (kV) zu den Verbrauchsschwerpunkten. Neu gebaut werden Hochspannungsgleichstromübertragungstrassen (HGÜ). Sie transportieren Strom über lange Distanzen mit weniger Verlusten und sollen vor allem Windstrom aus dem Norden in den Süden bringen.

Auf der Ebene der Verteilnetze wird der Strom in Hoch-, Mittel- und Niederspannung übertragen. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wird Strom zunehmend auch aus der Verteilnetzebene in das Übertragungsnetz gespeist. Mehr als 90 Prozent aller Anlagen zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sind an die Verteilnetze angeschlossen – je nach Leistung an unterschiedliche Netzebenen.

Hochspannung (110 kV) im regionalen Verteilnetz: Hochspannungsnetze übernehmen die regionale Verteilung von Strom. Sie verbinden wichtige Netzknotenpunkte in einer Region, etwa Ballungszentren oder sehr große Industriebetriebe. Sehr große Erzeugungsanlagen, etwa Windparks, speisen auch in diese Spannungsebene ein.

Mittelspannung (10 kV bzw. 20 kV) im regionalen Verteilnetz: Mittelspannungsnetze verbinden die kleineren Ortschaften. Auf dieser Spannungsebene erfolgt die Versorgung von Industrie- und größeren Gewerbebetrieben. Auch größere Anlagen zur Stromerzeugung speisen hier ein, etwa Windkraftanlagen oder PV-Parks.

Niederspannung (230 V bzw. 400 V) im lokalen Verteilnetz: Niederspannungsnetze sind für die Feinverteilung von Strom zuständig. Private Haushalte, kleinere Industriebetriebe, Gewerbe und Verwaltung beziehen hierüber ihren Strom beziehungsweise speisen selbst erzeugten Strom ein. Die Niederspannung entspricht damit dem „Strom aus der Steckdose“.

Umspannwerke beziehungsweise Ortsnetzstationen bilden die Verbindung zwischen den Spannungsebenen. Sie machen den Strom für die jeweilige Spannungsebene „kompatibel“, indem sie die Spannung hoch- bzw. heruntersetzen.

Presse Augsburg
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